Dein Österreichisches Wörterbuch

Waschmuschel , die

Waschbecken


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 28.05.2007

Bekanntheit: 19%

Beurteilung: 23 | 0

Kommentar am 28.01.2012
* Christine Nöstlinger:Meine Schwester war über die Waschmuschel gebeugt und putzte Zähne. [...] Ich gab meiner Schwester einen kleinen Tritt gegen das Schienbein [...] Meine Mutter packte mich am Unterhemd und zog mich von der Waschmuschel weg, bevor ich einen zweiten Tritt austeilen konnte [...] Ich setzte mich auf das Küchenstockerl und wartete, dass meine Schwester die Waschmuschel endlich freigab. "Zwei Wochen im Mai: mein Vater, der Rudi, der Hansi und ich", S. 70f.
*Roland Girtler:Der Hotelier entfernt sich, ich entledige mich meiner Radkleidung und gehe zur Waschmuschel. Sie ist hell erleuchtet. ... Mitten in der Waschmuschel sehe ich eine kleine, blau und grün schillernde Eidechse. Da sich diese nicht rührt, glaube ich zunächst, dass es gar keine echte Eidechse ist, sondern ein Bild einer solchen, welche jemand ...in die Waschmuschel gemalt hat. "Die Lust des Vagabundierens: eine Pilgerreise mit dem Fahrrad nach Assisi", S. 159f.
* Peter Marginter: Das Ding, von ihm nun erst flüchtig als die Olive erkannt, sprang wie ein Sektpfropfen hervor und hinein in die türkisblaue Waschmuschel "Königrufen", S. 165

Kommentar am 18.03.2015
Sehr richtig und bekannt. Auch fallweise verwendet.

Kommentar am 18.03.2015
Von mir ausschließlich für halbovale, aus Porzellan gefertigte Stücke (daher auch Muschel) zur Körperreinigung verwendet. Waschbecken sind für mich aus (emailierten) Metall gefertigte, rechteckig geformte Becken zur Reinigung des Geschirrs, in einem weiteren österreichischen Spezifikum auch "Abwasch" genannt...

Kommentar am 18.03.2015
M.E. verwendungsmäßig im Aussterben begriffenes Wort; die klassische Waschmuschel hatte keinen Fließwasseranschluß.

Kommentar am 04.03.2016

Ekel-Einbrecher hinterließen Exkremente in der Waschmuschel und urinierten in das Bett des bestohlenen Mitbewohners
meinbezirk.at :http://www.meinbezirk.at/horn/lokales/ekel-einbrecher-hinterliessen-exkremente-in-der-waschmuschel-und-urinierten-in-das-bett-des-bestohlenen-mitbewohners-m825705,108302.html


Kommentar am 20.05.2016
Das Nomen "Waschmuschel" (f) für gmd. "Waschbecken" (n) ist österreichisches Standarddeutsch. Standard in der Schweiz: das Lavabo (Variantenwörterbuch)

Kommentar am 08.07.2019
Ergänzung meines Hinweises vom 20. Mai 2016: Zur Schreibweise "Waschmuschel" (f) gehört der Hinweis "nationales österreichisches Standarddeutsch". Die Karte der Bundesländer für die Lokalisierung der Dialekte schafft hier Verwirrung.

Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.

Waschmuschel






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.