Dein Österreichisches Wörterbuch

Fensterstock , der, -(e)s, ...stöcke

Fensterrahmen


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 07.06.2007

Bekanntheit: 87%

Beurteilung: 56 | 7

Kommentar am 07.06.2007
Ist nicht der Rahmen der Teil des Fensterflügels, der die Glasscheibe umschließt?

Kommentar am 07.06.2007


Kommentar am 07.06.2007
Na dann habe ich mich geirrt Ich dachte, Fensterstock sei das, was (bei geschlossenem Flügel) diesen umschließt, und der Rahmen eben das, was ihr und ich oben beschrieben habt ("Verglasung aufnehmen" ist natürlich korrekter). Wenn dem nicht so ist, kann ich ja schon einmal eine Beurteilung abgeben. Ich hoffe, ihr findet das nicht pingelig, aber ich frage lieber drei Mal, bevor ich etwas falsch beurteile, roger? Das Lächeln geht natürlich zurück.

Kommentar am 07.06.2007
Ich mach mich ein bissl wichtig: Der Fensterstock ist jener Teil, der den Fensterflügel (also Rahmen mit der Glasscheibe) umschließt. Damit das Ganze dann auch hält ist der Stock mit dem umgebenden Mauerwerk verbunden.

Kommentar am 08.06.2007
heri trifft´s auf den Kopf und meli irrt (Zitat meli: "... Der Fensterstock bzw. der Fensterrahmen nimmt die Verglasung auf, beides zusammen ergibt den Fensterflügel. ...").

Umgekehrt müsste es heissen: Der Fensterflügel oder -rahmen nimmt die Verglasung auf, dieser wieder sitzt im Fensterstock.

Das ist so:
Der Fensterstock ist der Teil der Fensterkonstruktion, der im Mauerwerk verankert ist, während der Flügel den beweglichen Teil darstellt, und der Fensterrahmen ist in Ö der Flügel.

Speziell im Wien der (vorletzten) Jahrhundertwende waren zwei Fenstertockkonstruktionen sehr weit verbreitet: der Rahmenpfostenstock und der Leistenpfostenstock.

Dazu sei erwähnt, dass vor allem in Deutschland statt Stöcken Zargen verwendet werden.

Die ursprünglich hier befindliche ausführliche Erläuterung der klassischen österreichischen Fensterkonstruktionen habe ich auf Bitte Brezis verfasst. Da sie nicht verstanden wird und nur zu Konfusion führt, nehme ich sie wieder heraus. JoDo

Kommentar am 08.06.2007
HOLZFENSTER Riccabona, Christof - Baukonstruktionslehre 2 - Ausbauarbeiten
SB-Nr.: 3938 ISBN: 978-3-7068-2090-5
ab Seite 357-358 und 375
"Historische Konstruktionen:
Das Pfostenstockfenster, Das Rahmenstockfenster, Das Leistenpfostenfenster

Kommentar am 08.06.2007
Na wenn ich so viel Rückendeckung von einem Profi bekomme, kann ich ja nächste Nacht wieder besser schlafen. Komisch, dass ich bei "Architekt" nie auch an Fenster gedacht habe. Aber das ist ja das schöne an offenen Diskussionen. Man weiß bis zum Schluss nicht, wie sie ausgehen. Dank in alle Richtungen. Ich weiß auf jeden Fall jetzt mehr als vorher und werde beim nächsten Öffnen des einzigen Fensters meiner Wohnung (habe sonst nur eine Balkontüre [wohne nämlich auf 27 Quadratmetern]) andächtiger als sonst alle Einzelteile betrachten. Dazu muss ich aber mein ganzes Küchenkramuri erst vom Fensterbankl runterräumen, sonst lässt sich das Fenster nur kippen - seufz.

Kommentar am 08.06.2007


Kommentar am 09.06.2007
In D unterscheidet man Blendrahmen und Flügelrahmen: In Ö Fensterstock und Fensterflügel
Zitat:
"Blendrahmen (door and window frames)
Definition: Begriff aus den Bereichen Tür- und Fensterbau.
Im Fensterbau: Äußerer Teil eines Fensterrahmens, in dem ein oder mehrere Flügelrahmen angeschlagen sind (Anschlagarten).
Der Blendrahmen trägt den Fensterflügel und dient der Befestigung des Fensters am Baukörper." Zitat Ende
[http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/TLex/Lemmata/L0/L76.htm]

Kommentar am 09.06.2007
Übrigens: Wir reden hier nicht über Browserfenster ...

Kommentar am 09.06.2007
Was es in D noch alles gibt: Der Begriff "Blockrahmen" ist nicht nach DIN definiert, daher werden Zargen in dieser Bauweise je nach Region unterschiedlich bezeichnet (Blockzarge, Stockrahmen, Stockzarge, Blendrahmen......)
[http://www.additio.de/wtkwd/index.html?page=./details/blockrahmen/grundsaetzliches.htm]

Kommentar am 10.06.2007
hmm also ich als neuling finde das ja echt lustig, wie man aus einem einfachen wort wie fensterstock so ein riesen ding draus macht. habe noch keinen einzigen österreicher getroffen der net fensterstock, sondern blockrahmen sagt. blockrahmen nehm ich mal an sagt man vermutlich in den "insider" kreisen, aber als otto normal verbaucher gehe ich in einen baumarkt und sage zum verkäufer: hello, i brauch bittschen an fensterstock. habe selber einmal türen,fenster und zargen verkauft, und weiss das österreicher fensterstock sagen. nichts für ungut.... lg.

Kommentar am 10.06.2007
@blackrose: In D wie Deutschland ist es so, nicht bei uns! Der "Hund" in der Übersetzung ist der, dass Rahmen - in Deutschland, wohlgemerkt! - sowohl für den Stock als auch für den Flügel verwendet werden kann. Rahmen ist sozusagen dreierlei: Der Flügelrahmen, der Außenrahmen, oder einfach das ganze Fenster. Deswegen das Trara. Aber Ordnung muss sein.

Kommentar am 19.02.2010
Der Fensterstock ist der mit dem Mauerwerk fest verbundene Teil eines Fensters,der Fensterrahmen jener Teil eines Fensters,
der die Glasscheibe umrahmt und in den Fensterstock eingefügt ist!

Im Kommentar vom 2007-06-08 20:04:14 schreibt Meli selbst vom Türstock und widerlegt damit ihren Eintrag selbst:
Was für den Türstock das Türblatt ist, ist für den Fensterstock der Fensterflügel! In Deutschland sagt man statt
Tür-, FensterStock Tür-, FensterZarge.

Somit ist der Eintrag falsch und hat im Buch daher nichts verloren!

Kommentar am 27.04.2010
Erstaunlich, wenn ich mir die Bewertungen so anschau.. soooviele sollten sich irren? z-z-z
MMn ist der Eintrag korrekt und zurecht im Buch drinnen.

Dankscheen

Kommentar am 28.04.2010
@dankscheen Wie´s in Deutschland ist, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, in Österreich
jedenfalls sind Türstock und Türrahmen zwei verschiedene Paar Schuhe, den
Unterschied habe ich - hoffentlich - deutlich dargelegt! Auch in etlichen Kom-
mentaren sind andere user meiner Meinung.

Bei der Gelegenheit ersuche ich, das Zitat bei Graz richtig zu stellen, ein Aus-
wärtiger könnte sonst meinen, die Festung auf dem Grazer Schloßberg hieß
einst wirklich Gradec (Die Grazer Burg liegt übrigens unterhalb des Schloßbergs!)!

Kommentar am 28.04.2010
Vielleicht wiederhole ich mich, aber manches muss man einfach öfter unter die Leut bringen.
Folgendes: Ein Tür- respektive Fensterstock ist in Deutschland weitgehend unbekannt. Deswegen, weil dort andere Technologien verwendet wurden (früher hauptsächlich, heute ist ja das alles schon international normiert - macht nichts, die Bezeichnungen bleiben), und zwar die Zargen- bzw. Rahmen- bzw. Blockbauweise für das, was bei uns einfach ´Stock´ genannt wird.
Andererseits wird in D der Begriff ´Rahmen´ nicht nur für den Flügel beim Fenster bzw. Blatt bei der Tür verwendet, sondern eben auch für den Stock (Ö). Deswegen gibt es in D dann auch die Differenzierung Außenrahmen, Flügelrahmen, ...
freilich ist das verwirrend, aber - da müss´ma durch.

Kommentar am 29.04.2010
Da hast Recht, JoDo, da müß´ma durch!

Ich möcht´nur nicht, daß in Österreich die durchaus unterschiedlichen Begriffe Stock und Rahmen
hier und bei der Türe vermengt werden, es wird ja - wie die Kommentare zeigen - durchaus noch
differenziert.

Kommentar am 02.06.2015
Mir kommt vor, das Wort kam erst vor kurzem. Fensterstock ist der Rahmen, das Bewegliche sind die Fensterflügel. Türstock und Türblatt als Pendant.

Kommentar am 02.06.2015
Hier ist der Fensteraufbau mit Fachbegriffen zu finden: [http://www.ing-büro-junge.de/assets/images/Fachbegiffer-Fenster.jpg] Dabei wird unterschieden zwischen [b]Blendrahmen/Fensterstock[/b] und [b]Flügelrahmen[/b]. Weiteres dazu hier:

Ein Fenster besteht in der Regel aus einem an der Wand befestigten [b]Blendrahmen[/b] und einem oder mehreren beweglichen [b]Flügelrahmen[/b]. [b]Blendrahmen:[/b] Wird auch als [b]Fensterstock[/b] oder [b]Fensterrahmen[/b] bezeichnet. Er dient der Befestigung am Baukörper. Der äußere Rahmen besteht aus einem Oberschenkel und einem Wetterschenkel sowie zwei seitlichen Höhenschenkeln. Ein solcher Rahmen kann für mehrflügelige Fenster zur Stabilisierung durch weitere horizontale oder vertikale Pfosten unterteilt werden. Horizontale Pfosten werden als Kämpfer (Querholz, Riegel), vertikale als Setzhölzer (Setzpfosten, Losholz) bezeichnet. [b]Flügelrahmen:[/b] Sind meistens drehbar in den [b]Blendrahmen[/b] eingebaut. [b]Flügelrahmen[/b] müssen den Winddruck in den [b]Blendrahmen[/b] übertragen können. Der [b]Flügelrahmen[/b] besteht aus zwei aufrechten, einem oberen und einem unteren Flügelholz. Zur weiteren Unterteilung und werden Quer- und Längssprossen eingesetzt, die dem Rahmen zusätzliche Stabilität geben.
Fenstertermini:http://www.gerdsmeier.net/projekt/fenster/index.php?showtheme=Einzelteile%20des%20Fensters
Vom [b]Fensterstock[/b], im Gegensatz zum [b]Türstock[/b], habe ich bisher in D noch nichts gehört, vom [b]Fensterrahmen[/b] - in diesem Sinne - schon. Die Übersetzung ist also meiner Meinung nach korrekt, auch wenn man in D mit [b]Fensterrahmen[/b] umgangssprachlich oft den [b]Flügelrahmen[/b] meint.

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Fensterstock






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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