Dein Österreichisches Wörterbuch

Schilee, Gilet

Weste


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 14.06.2007

Bekanntheit: 75%

Beurteilung: 3 | 1

Kommentar am 14.06.2007
Diese Weste ist ohne Ärmel, als "Zwischenjacke" beim Anzug,(mein Großvater hatte es immer an beim Kirchgang), auch bei der Arbeit als Werkzeugjacke mit Taschen, Outdoor auch schon gesehen. Kommt glaub ich vom französ. --> Gilet

Kommentar am 15.06.2007
= Gilet (frz), Spencer (engl.) Ganz richtig, ist also eigentlich kein Dialekt- sondern ein auch noch im Wiener Slang fast originalgetreu artikuliertes französisches Fremdwort (nur stimmlos begonnen und um das hiesige "L" bereichert);

insbesondere als Anzugbestandteil verbreitet ([Einzel-] Sakko mit Weste, Dreiteiler), tragen Westerndarsteller und Großväter (oft mit Taschenuhrketten geschmückt) oder auf seriöses Image bedachte Krawattenträger genauso wie Prince, Bowie oder Justin Timberlake; die von Handwerkern bis zu zivilen Straßenbahnkontrolloren geschätzte Version mit geräumigen aufgenähten Taschen heißt u.a. Anglerjacke, weil ... ja, genau.

Kommentar am 02.08.2016
Dank der Ergänzung des urspr. Eintrags weiß man nun, worum sich's handelt:

endlich findet er ein Zündhölzel, das sich im Schileeleiblwest'ntaschl verschloffen hat. Er ripst es am Hintern an - o wie das schwefelt
Anton Renk, „Eine Schalkheit“, in Rosegger, Heimgarten Bd. 29 (1905):http://tinyurl.com/zznwolb


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Schilee, Gilet






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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