Österreichisches Wörterbuch

Letten , der

Schlamm; erdiger, lehmiger Schmutz; durchweichte blanke Erde


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Natur

Erstellt am: 06.09.2007

Bekanntheit: 97.5%

Beurteilung: 14 | 2

Kommentar am 07.09.2007
auch als Verb: letteln

Kommentar am 09.09.2007
Versteht man darunter nicht auch ... ... etwas Dünnflüssigeres, nämlich durch Schlamm oder Lehm stark getrübtes Wasser? "In dera Drecklettn soll i bå'n? Wirkli net!" = "In dieser Dreckbrühe soll ich baden? ..."

Kommentar am 08.05.2008
Vielseitig verwendbar: • wörtlich: "Des Umstechen is owa schwaa! Des is jå ka Eadn, des is a Lettn!"
• Schmieriger Untergrund, auf dem man leicht ausrutscht
• Schlechtes Töpfermaterial
• "Eingeteilt werden sie nach besonderen Gemengeteilen wie Bitumen, Eisen, Alaun. Als Tone schlechtweg bezeichnet man blaugraue oder gelblich-graue, erdige Gesteine, während man die rötlichen und grünlichen Varietäten als Letten usw. davon unterscheidet."
Vageler, Paul, Bodenkunde, Leipzig: Göschen 1909, S. 25
• "Der obere Zechstein endlich besteht aus zähem bläulichem oder rotem Letten, in welchem zahlreiche, auch hier mitunter von Dolomitasche begleitete Gipsstöcke und Schichten von dolomitischem Kalkstein auftreten."
Reinhardt, Ludwig, Vom Nebelfleck zum Menschen, München: Reinhardt 1909, S. 336


Kommentar am 11.03.2017
zu allererst: Lehm, fette Erde

Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.

Letten






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche österreichische Wörterbuch dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.
Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.
Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.