Dein Österreichisches Wörterbuch

Kotzen

alte, abgenutze Decke, alter Teppich


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 01.07.2005

Bekanntheit: 67%

Beurteilung: 4 | 0

Kommentar am 03.12.2008
4x - Kotzen 2x, Kotzn, Kotze - gibt´s das Wort nun. `system´ war erster (1.7.2005):
`dankscheens´ Eintrag entspricht am ehesten der gewünschten "offiziellen Schriftform".

Könnte bzw.sollte man das ugs. häufige Endungs-n "Kotze(n) (vgl.`a Wiesn, a Straßn, a Seitn, a Entn...´) nicht unter "Aussprache" anführen?

Das Wort gibt es auch in versch. Gegenden Deutschlands: "die Kotze/der Kotzen."
Ein altes Wort und schon althochdeutsch `chozzo, chozza´("grobes Wollzeug als Umhang oder Decke")
Verwandt ist `Kotze´ z.B. mit `Kutte´, mit poln. `koc´ (männlich, "Decke"), mit engl. `coat´ (Trenchcoat, Petticoat), mit frz. `cotte´ ("Tunika über der Rüstung")

[http://tinyurl.com/5v8hrf] Retti (OeWB) "AT - Kaernten: nicht bekannt als Kotzen, sondern als Kotze"
[http://tinyurl.com/5v8hrf] -
jedoch: Kärnten ist zwar nicht groß, aber reich an unterschiedlichen Dialekten! Mir ist nur "a Kotzn" geläufig - mit n!

Kommentar am 26.07.2010
in einem Wörterbuch aus dem Jahre 1930 enthält dieses Wort und übersetzt es mit: wollene Decke

Kommentar am 27.07.2010
"süddeutsch/österr." sagt DWDS Kotze, die; -, -n
1. süddt. österr. grobe, dicke Wolldecke
2. süddt. wollener Umhang
[http://tinyurl.com/32dpzrq]

Auch "der Kotzen" gibt´s ugs., aber WO?

Dass das Material nicht grad fein ist, zeigt wohl das Adjektiv "kotzengrob"

Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.

Kotzen






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.