Dein Österreichisches Wörterbuch
Ohrwaschel , das
Gehsteigverbreiterung an Kreuzungen und Haltestellen
Art des Eintrag: Substantiv
Erstellt am: 25.01.2008
Bekanntheit: 60%
Beurteilung: 12 | 1
Kommentar am 29.01.2008
Auf der Suche nach einer
besseren Übersetzung bin ich nicht gerade mit Lösungsvorschlägen überschüttet worden. Lediglich die Verkehrsbetriebe (Wien und Kassel) warten mit der "Kaphaltestelle" auf
[http://de.wikipedia.org/wiki/Haltestelle]
beziehungsweise mit folgender Mitteilung: "46 (Fahrtrichtung Joachimsthalerplatz) Strozzigasse Umsteigemöglichkeit: 13a; Ein- bzw. Ausstieg: Gehsteig (Kap) ..."
[http://www.wl-barrierefrei.at/index.php?id=9723]
Kommentar am 29.01.2008
zu Gehsteigverbreiterung an Kreuzungen
werde mich auch umhören , hab einen Freund bei der Strassenverwaltung. lg zott
Kommentar am 29.01.2008
Ich weiß nicht, ob meine übliche Übersetzung exakt ist,
aber wenn mich im Alltag einer fragt, was ich meine, wenn ich sagen "Halten S' dort vorn beim Ohrwaschel", dann erkläre ich Ohrwaschel mit "Ausbuchtung des Gehsteigs". Verbreiterung ist, finde ich, doch eh kein schlechtes Wort. Man kann es aber evtl. mit Verbreiterungsarbeiten an einem Gehsteig verwechseln. Ich kenne Ohrwaschln übrigens auch abseits von Kreuzungen. "Kap" könnte der korrekte T. t. sein, ist aber mir so wenig bekannt wie anderen die Bahnbake, die vor einem halben Jahr zu Diskussionsturbulenzen hier geführt hat. Also leider, JoDo, ich habe dich jetzt zwar überschüttet, aber wieder nicht mit einer brauchbaren Lösung, denn das letzte Mal wurde der Übersetzungsnotstand so beendet, dass der Taxifahrer (Herkunftsland: Kasachstan) das Wort Ohrwaschel einfach seinem Deutschvokabular einverleibte. Zumindest er wird nie mehr nach einer Übersetzung fragen und hat, am öst. Dialekt sehr interessiert, das Wort sehr lustig gefunden.
Kommentar am 29.01.2008
@"so noch nie gehört": ... darf ich nachhelfen ...
... Gehsteigparker
Es begann mit einem Kleinlieferwagen. Der parkte eines Tages auf dem Ohrwaschel. Der Fahrer war Zigaretten kaufen und gönnte sich einen Kaffee. In Wirklichkeit irrelevant. Eine Lappalie. Blöderweise kam ein Kinderwagen just in dem Augenblick nur mit Mühe vorbei, als ich aus dem Fenster schaute. Meine Kamera lag neben mir. Eine Woche später hatten G. und ich eine Bildersammlung. Und die Oma mit dem Elektromobil, die Mutter mit dem Zwillingskinderwagen und der Mann mit dem Rollstuhl zogen den Kopf ein, wenn sie mit Mühe – oder gar nicht – vorbeikamen....
Der Standard 24. Dezember 2003, 15:01
Es war vergangene Woche. Von unserem Wohnzimmerfenster aus sahen wir den Monteuren zu, wie sie unten auf der Straße Löcher bohrten. Auf der Ladefläche ihres Wagens lagen die Poller. Bereit, dort wo schon seit Wochen gelbe Punkte auf dem Ohrwaschel angezeigt hatten, dass da irgendetwas kommen würde, eingesetzt zu werden. Wir mussten grinsen: Der Wagen der Monteure stand auf dem Gehsteig. Genau dort, wo immer die Lieferwägen gestanden hatten. Aber diesmal, nickte uns auch der Nachbar von gegenüber zu, war das schon in Ordnung. Schließlich war es das letzte Mal, dass hier einer am Gehsteig parken würde und denen, die aus der kleinen Seitengasse in die Hauptverkehrsstraße biegen wollten, die Sicht nahm. Das hatte nicht nur uns, sondern auch etliche andere Leute hier geärgert – schließlich war das Ohrwaschel ja errichtet worden, weil es hier fast täglich zu Beinahe-Unfällen und auch tatsächlich zu Unfällen gekommen war.
Der Standard 14. Februar 2005, 10:33
Aber auf die Radler ist sowieso "Verlass", wenn einer Linksabbiegen will, macht er es, egal ob erlaubt oder verboten und egal, was ihm signalisiert wird. Und wer sich nicht traut, rettet sich, wie üblich, aufs Ohrwasch'l und wartet aufs Grün für die Fußgänger. ;-)
fanpage-der-wiener-linien (nicht mehr online)
Kommentar am 30.01.2008
Als Ex-Taxler,
der einmal bei schlechter Sicht von einem Ohrwaschel in den Gegenverkehr katapultiert wurde, muss ich die Existenz dieser Auswüchse leider bestätigen.
Kommentar am 13.09.2011
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