Dein Österreichisches Wörterbuch

Muli , das

Maultier


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Natur

Erstellt am: 06.07.2005

Bekanntheit: 78%

Beurteilung: 59 | 4

Beispiel am 06.07.2005
Beispiel: Das geklonte Muli darf nicht rennen. [Die Presse 30.5.2003]

Kommentar am 06.05.2012
Die zoolog. Fachsprache unterscheidet seit dem 18. Jh. zwischen Maultier (Kreuzung von Eselhengst und Pferdestute, lat. mūlus) und Maulesel (Kreuzung von Pferdehengst und Eselstute, lat. hinnus).
Für beide Arten gilt heute weithin "Muli" n. (auch m.), aus dem Süddt. und Österreichischen im 19. Jh.. Wahrscheinlich singularisiert aus dem ital. Plural 'muli' ( vom Singular 'mulo'), denn die Maultierzucht wurde vorzugsweise im Südtiroler Alpengebiet betrieben.
(Wolfgang Pfeifer, "Etymologisches Wörterbuch des Deutschen" und DWDS)
Kurios: Duden-online erklärt "Muli" als Maulesel ("Bedeutung") und gibt dann als Synonyme "Esel, Maultier" an (???), und Wikipedia leitet von "Muli" weiter zum Maultier.

Kommentar am 16.06.2016
Die Nomen "Muli" und "Maultier" sind gmd. (Duden)

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Muli






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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