Dein Österreichisches Wörterbuch

strotten

herumstöbern, herumstochern


Art des Eintrag: Verb

Kategorie: Veraltet, Historisch

Erstellt am: 10.04.2008

Bekanntheit: 20%

Beurteilung: 2 | 0

Kommentar am 10.04.2008
Der Begriff Strotter Zitat: (vom Altwiener Ausdruck „strotten“ = aussortieren) ist eine veraltete, aus dem Raum Wien stammende, Bezeichnung für Personen, die in Abfällen herumstöbern, um Verwertbares zu finden. Vorwiegend werden damit jene bis Mitte des 20. Jahrhunderts im Wiener Untergrund lebenden Personen assoziiert, für die das Strotten Lebensgrundlage war. Strotter wird zuweilen auch als Synonym für einen Vagabunden verstanden.
[http://de.wikipedia.org/wiki/Strotter]
[http://www.diestrottern.at/]

Kommentar am 10.04.2008
jaja, aber bei uns im mühlviertel wird das wort wie angegeben benutzt, also dürfte es doch nicht so über+altwienerisch sein.

Kommentar am 10.04.2008
Nie gehört. Ist das ein Synonym für "mìsd-kiwe-schdìaln"?

Kommentar am 11.04.2008
@avenarius: Mit diesem Kommentar wollte ich Deinen Beitrag anreichern, nicht konterkarieren! Ich find das sehr interessant, wie sich Worte in nicht allzugroßer Entfernung verändern. Mir selber ist Dein strotten = stöbern (und auch das "altwienerische" sortieren) ziemlich neu!

Kommentar am 11.04.2008
@JoDo: wir aus der "provinz"... sind ein wenig allergisch, wenn von "wienerisch", "altwienerisch" gesprochen wird. wenn gesagt wird "auf gut wienerisch sagt man", weil das ein beweis dafür ist, dass sich wien sehr oft immer noch für den nabel der welt hält - und außer den unterweltlerbegriffen eigentlich fast alles, was wienerisch ist z.B. auch in oberösterreich autochton ist, nur sprechen wir's halt ein wenig anders aus. peace! "strotten" lebt auch in der form: etwas owastrotten z.B. die äpfel vom baum owastrotten. oder wenn ein rohr verstopft ist, muss man es durchstrotten, dann kann das wasser oder die scheiße wieder fließen - siehe auch "klostrotter".

Kommentar am 11.04.2008
Jetzt gwöhnt´s Euch bitte endlich einmal Euren Hass gegen die Wiener ab herrschaftsseitennocheinmal! Das Zitat, das ich gebracht habe, war als solches (möglicherweise nicht gut genug) bezeichnet und belegt (Wikipedia). Woher dessen Verfasser das Recht her hat, die Definition über das Altwienerische für sich in Anspruch zu nehmen, bleibt er uns schuldig (wie mir gelegentlich auch die allzuhäufige Bezugnahme auf das Altbayrische auf die Nerven geht). Wenn ich Euch schon was bitten darf, solltet Ihr Feindbilder brauchen, dann sucht sie Euch ein bisserl besser aus, überall gibt´s Solche und Solche, bei Euch in der "Provinz" - eine Bezeichnung, die mir widerstrebt - gradaso wie in Wien, wo ich übrigens einige kenne, die sich sehr über die Erhaltung der regionalen Dialekte Gedanken und Sorgen machen.
Wenn Du also meinst zwischen strotten = herumstöbern, ... und strotten = aussortieren einen allzugravierenden Widerspruch entdecken zu müssen, oder gar eine Dominanz des einen Wortes über das andere, dann tut mir das leid, auf die Idee wäre ICH nie im Leben gekommen.

Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.

strotten






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.