Dein Österreichisches Wörterbuch

Negerbrot , das

Milchschokolade mit Erdnüssen


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Essen und Trinken

Erstellt am: 04.09.2008

Bekanntheit: 27%

Beurteilung: 16 | 1

Kommentar am 04.09.2008
Für ein paar Schilling hab ich mir als Kind diese Köstlichkeit - "Schokolad' mit Aschanti" - kaufen dürfen. Die gabs offen, als Bruch. Das Produkt gibts immer noch, den Ausdruck dafür nicht mehr; da steckt das schreckliche N-Wort drinnen. Hätte gern bei Verwendung: ausgestorben... reingeschrieben.

Kommentar am 04.09.2008
Aufgegeben wurden aber schon einige Produktnamen, die mit Rassismus in Verbindung gebracht werden. Das vermutlich bekannteste Beispiel sind die „Negerküsse“. Das Schaumgebäck, auch als „Schwedenbomben“ bekannt, firmiert heute als „Schaumküsse“. Ein weiteres Beispiel ist das „Negerbrot“, das als politisch unkorrekt gesehen wurde. Konsequenz: Die Supermarktkette Zielpunkt änderte den Namen der Nussschokolade in „Schokotraum Erdnuss“.
Verschwunden ist der Begriff aber noch lange nicht. In den Auslagen kleiner Süßwarengeschäfte begegnet man dem Negerbrot immer noch. Auf der Dr.-Oetker-Website können Interessierte ein Rezept für ein Waffelgebäck namens Negerbrot abrufen. Und auch der „Mohr im Hemd“ findet sich noch auf zahlreichen Speisekarten. ...
[http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/349610/index.do]

Kommentar am 07.09.2008
Einfach nur Milchschokolade? Dahinter muss mehr sein, so wie das schmeckt!!!


Weil Waffelgebäck erwähnt wurde: meine Mutter hat früher etwas gebacken, das auch "Negerbrot" genannt wurde, aber etwas ganz anderes war, nämlich ein Produkt aus geschmolzener Kochschokolade und einer Fülle aus Keksen. Rezept nicht mehr in Erinnerung, obwohl ich beim Herstellen oft zugeschaut habe. Aber es war viel Fett dabei.

Kommentar am 08.09.2008
@Brezi - meinst doch sicher nicht (viel Fett!) ... mir bekannt als: "Kalte Schnauze" (D), "Schwarzer Kater" (A):
1kg reines Kokosfett (Ceres), ein paar Löffel Kakao (oder Schokoloade), viel Zucker, leicht anwärmen, rühren. Kekse oder Biskotten in eine Form legen und mit dem Fett ausgießen oder verspachteln (je nach Konsistenz). WICHTIG: längere Zeit kaltstellen! Ein - für mich - absolut ekelhafte und ungenießbare Kriegs-Nachkriegssüßigkeit. Die Brutalversion von Eiskonfekt.

Kommentar am 08.09.2008
@ChrisB Genau das meinte ich! Da ich es fast 50 Jahre nicht mehr gegessen habe, kann es schon sein, dass ich es heute auch grauslich fände. Aber damals war ja noch "nach dem Krieg" und Sachen wie Tiramisù, Crème brulée, Eclair oder Mousse au chocolat kannte niemand auch nur vom Hören. Es gab: Weinchaudeau ("Weinschattoo"), Pudding (Flana war damals noch Marke "KÖNIG" und nicht "Dr. Oetker" und in viel mehr Geschmacksorten erhältich als heute), Grießkoch mit Kakao oder Marmelade und an Wochenenden hie und da eine Cremeschnitte oder gar eine mit Erdbergelee. Und es gab eben manchmal den Schwarzen Kater. Dass meine Mutter etwas anders nannte, war ihr Markenzeichen. Sie sagte auch "Tiroler Gröstl" zu etwas, was man im Supermarkt als "Hascheehörnchen" kriegt.

Kommentar am 08.09.2008
Buaaaa, Brezi mir wird ganz schlecht!

Kommentar am 08.12.2013
Hier gibt es das Rezept: [http://www.kochecke.at/rezept/negerbrot]

Das von Brezi genannte "Negerbrot" ist bei uns in D Kalter Hund; das Rezept dazu findet ihr hier:
- [http://www.kochbar.de/rezept/441702/Kalter-Hund.html]
Auf Wiki liest man auch andere Namen dafür:
- [http://de.wikipedia.org/wiki/Kalter_Hund]

Herkunft am 10.04.2015
rassistisch, unbrauchbar

Kommentar am 10.04.2015
Nun, was das N-Wort betrifft, das wir ins Deutsche ja nicht aus dem Englischen, sondern aus dem Französischen übernommen haben: Honi soit qui mal y pense!!! - Da sollten sich die Nochvielbessermenschen doch einmal mit dem Wort und Begriff der Négritude beschäftigen (s.[http://tinyurl.com/ms6a56y),] die der wunderbare schwarze Dichter, , Friedenspreisträger und senegalesische Staatspräsident Leopold Senghor (s.a. WP!), das erste afrikanische Mitglied der Académie française, verkündet hat. Oh, là, là! Vernünftige würden sich da wohl an den Kopf greifen! Wie kommt's übrigens, dass man noch von keiner Empörung darüber vernommen hat, dass ein Halbschwarzerhalbweißer gezwungen ist, ausgerechnet in einem "Weißen Haus" zu residieren? Welch ein schauderbarer Rassismus, nicht?

Kommentar am 10.04.2015
Gab es früher auf Jahrmärkte und Kirtage offen zu kaufen. Warum das Wort jetzt auf einmal unmoralisch ist versteh ich nicht. Es gibt doch auch ein Kinderlied 10 kleine Negerlein und da ist ja auch nichts schlechtes dabei.

Kommentar am 14.04.2015
Mochte ich nie!

Kommentar am 15.04.2015
Ich denke das Schimpfwort ist Nigger und nicht Neger - Negro

Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.

Negerbrot






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.