Dein Österreichisches Wörterbuch

marod

abgewirtschaftet, ruiniert


Art des Eintrag: Adjektiv

Erstellt am: 18.08.2005

Bekanntheit: 90%

Beurteilung: 52 | 6

Beispiel am 18.08.2005
Beispiel: Auch müßte die Bereinigung im Bankensektor beschleunigt werden: 48 Geldinstitute gelten als marod. [Die Presse 18.1.2000]

Kommentar am 06.05.2007
Diese Wortbedeutung gilt nur im übertragenen Sinn

Kommentar am 02.02.2009
Die hochdeutsche Übersetzung ist schlichtweg falsch, das Wort in dieser Bedeutung sollte also gelöscht werden. Die richtige hochdeutsche Entsprechung wäre schlicht "kränklich"! Wenn man verschiedenen Quellen glauben kann, stammt es aus dem Dreißigjährigen Krieg und bedeutet Fußkrank, als "Fußmarod" wird es heute noch gebraucht...

Kommentar am 02.02.2009
langsam! Wenn man sich die Mühe macht und nach ´marod´ mittels Suchfunktion forscht, wird man auch der Nummerierung angesichtig, die da heißen soll: (1) wörtliche Bedeutung, (2), ... übertragene Bedeutung. Und in dem Sinne kann man´s doch gelten lassen!?

Kommentar am 03.02.2009
kann man... ...durchaus gelten lassen, naturgemäß ist auch "kränklich" richtig, aber im übertragenen sinn ist das wohl schon ritig so...siehe auch die anderen bewertungen...

Kommentar am 26.10.2015
eigentliche Bedeutung: kränklich, unpässlich übertragene Bedeutung: ruiniert, abgewirtschaftet

Kommentar am 26.10.2015
Marod kenne ich als kränklich, wenn man sich nicht ganz wohlfühlt.

Kommentar am 26.10.2015
"Marode" ist ganz normales Hochdeutsch. Allerdings ist es in Deutschland nicht umgangssprachlich. Typischerweise verwenden es Zeitungen für einen schlechten wirtschaftlichem Zustand.

Kommentar am 11.06.2016
Dieser zweite Eintrag "marod" ist falsch. Dieses Adjektiv lautet "marode" und ist gemeindeutsch für "heruntergekommen, ruiniert, abgewirtschaftet". (Duden) Das Adjektiv "marod" ist österreichisches Standarddeutsch für gemeindeutsch "krank, schwach, unpässlich". (Duden)

Kommentar am 11.06.2016
@ "Standard" : „Der Eintrag ist falsch” Du widersprichst dir selbst: 1. ist die österr. Standardform "marod" ohne -e, wie du beim andern Eintrag selbst schreibst 2. ist die Verwendung in der Bedeutung "abgewirtschaftet" durchaus gebräuchlich! ÖWb: „ein marodes (abgewirtschaftetes) Unternehmen”. Die angegebene weitere Bedeutung „ruiniert” geht allerdings, wie auch Pohl urteilt, tatsächlich zu weit. Fremdwörter sind eben Glücksache, man erinnere sich an das Stichwort "frugal" in Duden 1967 (S. 279): "mäßig; einfach; heute bereits vielfach für: üppig, schlemmerhaft" !!!!

Kommentar am 11.06.2016
Da wird dir standard sicher mal wieder keine Antwort geben.. der schaut sicher gerade Albanien-Schweiz :-)

Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.

marod






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.