Dein Österreichisches Wörterbuch
Zausl
schlecht gekleidete Person, bzw. Person mit zerzauster Frisur
Erstellt am: 28.09.2005
Bekanntheit: 50%
Beurteilung: 2 | 1
Kommentar am 19.07.2013
Hier etwas zur Herkunft des allgemeindeutschen Wortes "Zausel":
- [http://tinyurl.com/q2xjha6] : "zausel, m., quast, mit dem der priester weihwasser sprengt Schmeller 2 2, 1155; tûsel, wirrer knäuel"
Auch in D nennt man eine ungepflegte, wirrköpfige Person oft (alter) Zausel.
Siehe auch [http://www.stupidedia.org/stupi/Zausel] : "Der Zausel ist ein Angehöriger der Gattung „Wirrkopf“. Eine ungepflegte, kauzige, meist ältere Person, überwiegend männlich. ... Der Zausel tritt meist als alter, verwirrter Mann auf. Man erkennt ihn an einer wirren Frisur, dem orientierungslosen Herumstehen, einem ständig umherwandernden Blick und an der - meist längere Zeit andauernden - Vonsichgabe unverständlicher und unzusammenhängender Wörter."
Kommentar am 19.07.2013
* »Döskopp riß der Geduldsfaden. Du oller Zausel! Was hättest du denn gemacht ohne mich?« (Kerstin Jentzsch: "Ankunft der Pandora", 1996, S. 77)
* »Karl Marx besucht zur Zeit ein Seminar an der Sorbonne. Zumindest sieht einer der Herren, die im Hörsaal Platz genommen haben, dem deutschen Ideologen frappierend ähnlich. Neben dem betagten Zausel hocken hübsche Studentinnen, man diskutiert über Entfremdung. Aktualität des Marxismus" ist das Thema«(DIE ZEIT, 4.5.2009)
* » Auch bei der PDS-Linken warten viele Frauen darauf, dass die beiden Zausel aus der Muppet Show endlich verschwinden.«(Die Zeit, 28.12.2006)
* »Man begegnet ihm, wenn man durch das Inselinnere stromert und dabei alte Zausel in Hotelkluft entdeckt, die umständlich im Laub harken oder halbe Tage im Schatten einer Palme verdösen.« (Die Zeit, 3.12.2008)
* »Boom Garde sah ihn durch die Glasscheibe. Er warnte Pagel. Er sagte: "Er hat zwar einen frommen Zauselbart, aber das andere ist wert für die Hölle."(Robert Seitz: "Die Liebe, alt wie die Welt", 1936)«
WÄRMSTENS zu empfehlen ist auch die Lektüre von Arno Holzens Poem "Er will mit ihr spazziren gehn." [http://gutenberg.spiegel.de/buch/1091/11]
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