Dein Österreichisches Wörterbuch
klieben, gekloben
spalten, gespalten
Art des Eintrag: Verb
Erstellt am: 27.06.2016
Bekanntheit: 40%
Beurteilung: 2 | 3
Kommentar am 27.06.2016
Das Österr. Wb führt "klieben/gekloben" an: "Holz k. (spalten)"
Das stark konjugierte Verb ("gekloben") ist bes. heimisch in Österreich, während die schwach konjugierte Form ("gekliebt") eher die in Süddeutschland bevorzugte Form ist, sie scheint jedoch bei bemühter Dialektvermeidung auch in Österr. stärkere Bevorzugung finden.
Aus den Bearbeitungsspuren erkennt man, daß es als Ganzes aus einem Fichtenstamm gekloben und dann noch mit dem Beil zugerichtet worden war (Tafel 31, 2). Die aufscheinenden Beilspuren sind flächig und linienförmig
Mitteilungen der Prähistorischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1939):http://tinyurl.com/z2rmud3
-Und wie des Schleiers Saum den Fels berührte, theilte er sich zu beiden Seiten auseinander — der Felsen hatte sich „gekloben" nach tirolischem Sprachgebrauch, wo man klieben und gekloben statt spalten und gespalten sagt - und das alte Mütterlein konnte nun durch den Riß im Felsen schreiten und alsbald zur Kapelle gelangen. Sobald sie das Wunder kundgethan, nannte das Volk die Wallfahrtkapelle selbst "beim Klobenstein"
Johann Nepomuk von Alpenburg, Deutsche Alpensagen (1861) :http://tinyurl.com/gpes2xu
Kurt Peturnig ist ein Kenner und Könner. Aus Buchenholz entstehen hunderte Scheiben, gekloben für den 23. Juni, den einstigen Sommerbeginn. Denn im julianischen Kalender, da sei die Sonnenwende auf den 23. Juni gefallen, so Peturnig.
ORF Kärnten:http://kaernten.orf.at/tv/stories/2782147/
Vielleicht von Interesse: Auch im Knoblauch ist die starke Perfektform
gekloben noch zu finden. Schon im Mittelhochdeutschen war er der 'knobelouch', nachdem das anlautende kl- sehr früh zu kn- geworden war ("dissimiliert" ist das Fachwort hiefür). Der Knoblauch ist also ein 'gespaltener Lauch'.
s.a. Einträge:
kliaben und
Scheidln gliam
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