Dein Österreichisches Wörterbuch

einen Bahöl machen

Aufsehen erregen, Lärm machen


Art des Eintrag: Wendung

Erstellt am: 29.03.2006

Bekanntheit: 82.7397%

Beurteilung: 68 | 2

Kommentar am 22.06.2016
wegen einer Kleinigkeit eingrosses Theater machen (Bahö)

Kommentar am 22.06.2016
ist bekannt, wird aber nicht verwendet.

Kommentar am 22.06.2016
Nein, Bahö ist nicht Aufsehen! Eher: Wirbel, Aufregung (für nichts und wieder nichts!)

Kommentar am 26.06.2016
Die Übersetzung als 'Wirbel', 'Aufregung' trifft es tatsächlich besser als 'Aufsehen'. Zur Schreibweise: 'Bahö' ist die lautliche Schreibweise (obwohl 'Bahöö' es vielleicht besser träfe); das Wort wird (wurde) aber auch im österreichischen Schriftdeutsch verwendet, dann als 'Pahöl' (siehe beispielsweise Ulrike Lang: Mordshetz und Pahöl. Austriazismen als Stilmittel bei Karl Kraus. 1992. 178 Seiten. ISBN-10: 3-901064-08-7)

Kommentar am 25.09.2017
Das Wort kennt man vorwiegend im Osten Österreichs und dürfte mit dem Wort "Bohei" verwandt sein, dessen Herkunft man im Westmitteldeutschen und Rheinischen, vielleicht auch Niederländischen vermutet. Zur Bedeutung kann man noch hinzufügen: "übertriebenes Getue" vergleichbar mit "einen Zirkus machen". Nachtrag: zu diesem Wort existieren schon zwei weitere Einträge unter Bahöl und Bahöö. Es wäre hilfreich, wenn man die verschiedenen Schreibweisen auf einen Eintrag zusammenfassen könnte.

Kommentar am 26.09.2017
Da empfehle ich die höchst vergnügliche Lektüre zweier nicht-österr. Seiten, und zwar des Artikels und ganz besonders der zahlreichen Kommentare dazu im „Mitmachwörterbuch der rheinischen Umgangssprache“ zu „Bohei“ - [http://tinyurl.com/ydbbdt5t] sowie den Artikel „Viel Bohei um Bohei“ in der "Jüdischen Allgemeinen" v. 3.7.2014 - [http://tinyurl.com/yc4pua9l] .

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einen Bahöl machen






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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