Dein Österreichisches Wörterbuch

Fauteuil , das

Polstersessel


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 19.05.2006

Bekanntheit: 90%

Beurteilung: 55 | 2

Kommentar am 10.06.2007
Beispiel: Das lässt er auch anklingen, als er lässig im roten Fauteuil vor dem Kaminfeuer der österreichischen Botschaft in Berlin lehnend mit ausladenden Gesten Resümee zieht. (Die Presse 8.2.2007)

Kommentar am 23.07.2007
Artikel Es kann sowohl "das Fauteuil" als auch "der Fauteuil" heissen.

Kommentar am 06.11.2009
Selten aber manchmal doch bekommen wir Verliehenes sogar besser zurück:
* Der unbequeme "Faltstuhl" wurde zum frz. "Fauteuil" und kam zurück als bequemes, gepolstertes Sitzmöbel;
*der Pferdeknecht (mar schalc) kletterte die Militärränge empor bis zum Marschall;
* ein ahd. "rouba" (= "Raub, Beute") findet sich als Robe von Richtern (!) oder eleganten Damen wieder,
*das "Warten (= Bewahren) der Raubsbeute" ist zur Garderobe geworden

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Fauteuil






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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