Dein Österreichisches Wörterbuch

harb

in Kombination: böse + lebhaft + scharfzüngig


Art des Eintrag: Adjektiv

Erstellt am: 11.08.2006

Bekanntheit: 67%

Beurteilung: 6 | 0

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Kommentar am 07.01.2007
Glasscherbentanz: ...
Wer den ganzn Tag nix macht, schaut andern zua,
will auf d Nacht, weils wahr is, ah sei heulige Ruah.
Der harbe Tanz tuat singan aus der untern Lad,
der is und bleibt a richtiger Granat.
...

Kommentar am 26.10.2007
Fiakerlied: "I führ zwaa harbe Rappen ...".

Kommentar am 10.07.2011
harb Helene, sei ma net ha(r)b, aber bei der Aussprache kättest Du schon "haab" oder "ha(r)b" schreiben können^^

Kommentar am 10.07.2011
@ Hoerersdorf 1. gab's in den Anfangsjahren die Funktion "Aussprache" noch nicht;
2. gibt's tatsächlich Gegenden in Österreich, wo auch das postvokale R (noch) gesprochen wird
3. wäre bei korrekter Aussprachedarstellung am Ende nicht -b, sondern -p zu schreiben, denn im gesamten deutschen Sprachgebiet werden b, d, g im Auslaut (und auch vor stimmlosem Mitlaut) stimmlos zu p,t,k, was übrigens auch genormte Hochlautung und Bühnenaussprache ist;
4. hat sich HeleneT leider schon seit mehreren Jahren nicht mehr gemeldet. Anliegen dieser Art müsstest du also an die Runde der Moderatoren richten. Die könnten was tun.

Kommentar am 12.07.2011
@ Koschutnig Ich meinte meinen Satz zu HeleneT keinesfalls anstössig, sondern scherzhaft, weil mir das Wort so gut gefallen hat. zu 1.: Ich wusste nicht, dass es die Rubrik Aussprache früher noch nicht gab - Danke für die Info! zu 2.: möchte ich dadurch wie oben (zu 1.:) beantworten zu 3.: Das ist das einzige, wo ich Dir widersprechen möchte. Weil sonst müssten wir in diesem Fall sogar das alte Volkslied "Der Weg zu mein Dirndl is stoanig" umschreiben, den der Refrain lautet: Ja weil, ja weil i harb bin auf sie, Weil i harb bin auf sie, Weil i harb bin auf sie, Ja weil, ja weil i harb bin auf sie, Weil i harb bin auf sie. zu 4.: Schade, dass HeleneT nicht mehr da ist, sie hatte wirklich tolle Einträge gemacht, aber vielen Dank für den Hinweis mit der 12er Runde. Ich werde gerne Dein Angebot bei meinem nächsten "neuen Wort" nützen. Liebe Grüße aus dem Weinviertel, und bitte sei mir net "harb"^^

Kommentar am 13.07.2011
@ Hoerersdorf : Auch für Dialektwörter gibt's (gelegentlich) eine Schreibweise, die sich eingebürgert hat. Die muss man nicht neu erfinden, nicht bei "harb" und nicht bei "stoanig" [-ik].
Ich hab die Anmerkung (3) nur gemacht, da du geschrieben hattest:
bei der Aussprache [...] "haab" oder "ha(r)b" [..] .
Genau wäre eben [ha:(r)p], denn nur intervokalisch spricht bzw. hört man ein stimmhaftes [b].
LG
K

Kommentar am 26.02.2013
Der DUDEN sagt so: "hạrb [mittelhochdeutsch harw, herb] (bayrisch, österreichisch mundartlich):

1. böse, verärgert, beleidigt:
jetzt ist er harb;
✰ jemandem harb sein (ärgerlich, böse auf jemanden sein).

2. schön, ins Gemüt gehend:
ein harbes Wiener Lied."

Kommentar am 26.02.2013
... und der "Retti": [http://tinyurl.com/axsk3jb]
harb (harb sein)

Wortart: Adjektiv
Wortbildung: Simplex
Bedeutung: beleidigt sein

Kommentar am 26.02.2013
Aus den "Eipeldauer-Briefen" "Wie mir der Michl gesagt hat, so ist der Herr Vetter ein bissl harb auf mich, weil ich schon so lang nichts von politischen Neuigkeiten gschriebn hab. Aber der Herr Vetter halt sich ja d'Wiener Zeitung, und da ist ja alles umständlich drin gstanden was sich s' letzte Jahr in der Welt alles ereignet hat."

Kommentar am 26.03.2014
Alles in Allem: böse, beleidigt, verärgert (i bin hab auf di) und andererseits: herb, bitter, drittens: Ins Gemüt gehend.

Kommentar am 26.05.2015
Patin oder Göttin?

Eine „harbe Gödin" nennt man in Wien eine Frau, die sich nicht auf den Kopf machen und jedermann wissen lässt, wer die Hosen anhat. Es ist diese Seite Hilde Sochors, die als erstes auffällt. Man sieht sie vor sich in zahllosen Rollen mit Kleiderschürze und nie verlegen um eine starke Ansage.
DiePresse.com, 05.02.2004:http://tinyurl.com/pjmmaq2
Frage: Wer ist "man" in Wien?

Kommentar am 31.12.2020
Meine Großmutter hat immer gesagt: "D' Woaheit tuit in Leitn hari" Aud dem Pulkautal Niederösterreich,bzw. angrenzendes Südmähren.

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harb






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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