Dein Österreichisches Wörterbuch

Stanitzel

Tüte aus Papier


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 26.08.2006

Bekanntheit: 24%

Beurteilung: 17 | 2

Kommentar am 26.08.2006
früher wurde am Markt Zeitungspapier zum Stanitzel gedreht und das Gemüse darin verpackt, später wurden aus dünnem Packpapier fertige Stanitzel hergestellt, z.B. von Sträflingen in Stein: Sackelpicker

Kommentar am 25.08.2007
Ja genau, auch Eiswaffeltüte... ...obwohl oder grade weil ich im Maj bei einem Wienbesuch ausgelacht wurde, als ich mein Eis "in an Stanitzel" bestellte!!

Kommentar am 25.08.2007
Ich (Wiener) sage immer Stanitzel, wenn ich ein Eis in einem solchen will. Ausgelacht werde ich zumindest von den VerkäuferInnen nie, sogar die ItalienerInnen verstehen das Wort einfach. Der Eintrag gehört in der Übersetzung erweitert.

Kommentar am 11.08.2009
Wenn die Deutschen ´Tüte´sagen, muss ich immer an ein ´Stanitzel´denken, auch wenn darunter ein ´Sackerl´ gemeint ist.
Genau, wie oben beschrieben, bedeutet ´Stanitzel´ einen aus eienem Blatt Papier (oder Waffelteig) gedrehten Konus. ´Tüte´ kann also im Österreichischen nur als solchobiges verstanden werden.

Kommentar am 26.11.2009
bitte um Eiswaffeltüte ergänzen, und danach... ...rein ins Buch!

Kommentar am 13.03.2015
Nur die trichter-, kegelförmige Tüte ist in Österreich ein Stanitzel! In Deutschland ist auch das Sackerl, die Papiertasche eine Tüte!

Kommentar am 13.03.2015
Da auch DUDEN online "Tüte" als "meist aus festerem Papier bestehendes, trichterförmiges oder rechteckiges Verpackungsmittel" definiert, müsste die "Stanitzel"-Erklärung, die doch dem binnendeutschen Wort-Verständnis dienen soll, entweder "Spitztüte" lauten, oder es müsste zu "Tüte" unbedingt "trichterförmig" hinzugefügt werden. Nur für den Österreicher (+ die Österreicherin) ist die "Tüte" (hoffentlich) immer noch selbstverständlich trichterförmig! Das Wort kommt aus dem niederdeutschen tute für „Horn“ und war deshalb früher allgemein nur etwas Trichterförmiges.

Kommentar am 15.03.2015
Stanitzel: selbstgedrehte oder schon fertige spitze Tüte aus Papier. Dass man auch die Eiswaffel Stanitzel nennt, ist mir neu (lebe allerdings schon lang in D).

Kommentar am 23.03.2016
Stanitzel/Tüte in Nordbayern wird Tüte auch im Dialekt verwendet. "Tütn", "Düdn"

Kommentar am 26.06.2016
Gemäss VWB S. 749 ist die Bezeichnung "Stanitzel" (n) für eine spitze Papiertüte österreichisches Standarddeutsch. Gemeindeutsch: die Spitztüte Standard in at und de: die Eistüte Standard in de: die Papiertüte Die gmd. Bezeichnung "Tüte" (f) gilt für spitze wie rechteckige Tüten, im Speziellen aber für "Eistüte". (Es sind hier, wie immer in meinen Antworten, nur standarddeutsche Begriffe berücksichtigt, also praktisch landesweit übliche Formen, keine Regionalismen.)

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Stanitzel






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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