Dein Österreichisches Wörterbuch

Teebutter

Bezeichnung für Markenbutter (Qualitätsbezeichnung)


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Essen und Trinken

Erstellt am: 26.08.2006

Bekanntheit: 71%

Beurteilung: 36 | 0

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Kommentar am 27.08.2006
Drei Erklärungen: Die Bezeichnung Teebutter stammt aus dem Jahr 1904, als das britische Königshaus erstmals Butter aus dem österreichischen Schärding orderte. Diese wurde dort zu Teegebäck verarbeitet, das zum Fünf-Uhr-Tee serviert wurde. Hieraus entstand die Bezeichnung Teebutter, die heute der Butter der Güteklasse eins nach dem österreichischen Lebensmittelcodex entspricht.
[http://de.wikipedia.org/wiki/Butter#Qualit.C3.A4tsstufen]

Einer schönen Legende nach leitet sich die Bezeichnung "TE E" für Teebutter aus der Abkürzung "TE" für Teschen und "E" für erzherzogliche ab. In der ehem. österr. Monarchie bezog der Kaiserhof die Butter aus den besten Lagen Schlesiens mit der Stadt Teschen, Daher die Bezeichnung:"TEschener Erzherzogliche Butter...
Zitat: Apropos "Tee": Seit 1895 wurde die TE.E.-Butter aus der Te(schener) E(rzherzoglichen) Molkerei nach Wien geliefert, woran noch heute die Bezeichnung "Teebutter" erinnert.
[http://www.albertina.at/jart/prj3/albertina/main.jart?rel=de&content-id=1215680373856]


Noch was:
[http://www.konsument.at/konsument/detail.asp?id=20041]
...Und Tee-Butter hat nichts mit englischen Butterkeks zur Teestunde zu tun, sondern kommt aus dem Ungarischen (Tej = Milch). Auch die nur in Österreich bekannte alte Margarinesorte Thea hat ihren wohl absichtlich irreführenden Namen davon abgeleitet....

Kommentar am 19.01.2008
der Butter In Österreich sagt im Gegensatz zur Schriftsprache (die) umgangssprachlich der Butter. So wie auch das Teller.

Kommentar am 29.08.2008
das Ganze wissenschaftlich: Teebutter, ‘eine feine Butter’ (ÖWB 2001: 591), ist ein Terminus der Warenkunde, der bis in die Zeiten Österreich-Ungarns zurückreicht.
Seit damals unterscheidet der österreichische Lebensmittelkodex bei der Butter unterschiedliche Qualitätsstufen:
Teebutter bezeichnet die höchste Güteklasse. Sie besitzt einen mild-säuerlichen Geschmack bei Sauerrahmbutter bzw. einen Obersgeschmack bei Süßrahmbutter. Für die Herstellung darf nur Milch oder Milchrahm verwendet werden.
Als Güteklasse folgt die Tafelbutter, die bereits leichte Geruchs- oder Geschmacksfehler aufweisen kann.
Die niedrigste Güteklasse bildet die Kochbutter, die außer zum Kochen auch zur Herstellung von Butterschmalz und Butterreinfett verwendet wird.
Alle anderen gängigen österreichischen Bezeichnungen wie Almbutter, Bauernbutter, Fasslbutter, Frühstücksbutter, Grasbutter, Landbutter, Primina, Sennereibutter, Sommerbutter etc. benennen keine eigene Qualitätsstufe.
[http://homepage.univie.ac.at/Stefan.Newerkla/Teebutter.pdf]

Kommentar am 29.08.2008
Auch wenn ich das Wort aktiv nicht verwende, dennoch einen Daumen wert, weil als Aufschrift in Österreich allgegenwertig und so eigentlich zur "Esskultur" gehörig.

Kommentar am 29.08.2008


Kommentar am 29.08.2008
@meli: Ein richtiger Krimi!
Ich habe die Geschichte mit der Schärdinger Butter zum Fünfuhrtee auch immer für das Maß der Dinge gehalten (bis 2005). Aber 2006 erschien die Arbeit von Herrn Newerkla und schmeißt mit wissenschaftlicher Akribie und Gründlichkeit das Ganze über den Haufen.
Les´ Dir die paar Seiten auf:
[http://homepage.univie.ac.at/Stefan.Newerkla/Teebutter.pdf]
durch! vlG JoDo

Kommentar am 29.08.2008


Kommentar am 29.08.2008
Salto: Derzeit preist ein Lebensmittel-Diskonter (weder H... noch L...) deutsche "Weidestern-Markenbutter" als "DEUTSCHE TEEBUTTER"(!!!) an ("€ 0,95, solange der Vorrat reicht").

Kommentar am 27.05.2016
Teebutter (at) Markenbutter (de) Vorzugsbutter (ch) (VWB)

Kommentar am 09.07.2019
Die Variante "der Butter" ist im kommt im ganzen deutschsprachigen Raum dialektal vor. Standard in at, ch, de ist "die Butter".

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Teebutter






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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