Dein Österreichisches Wörterbuch

Plutzer , der

Kürbis


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 06.10.2006

Bekanntheit: 58%

Beurteilung: 6 | 2

Kommentar am 20.10.2006
[http://www.steiermark.at/cms/beitrag/10001758/90781/] P wie Plutzer
Steirisch ... Übersetzung
Plutzer - Ganzer Kürbis
Poganze - Flacher Kuchen
Pomperl - Kartoffel
Potitze - Germroulade gefüllt mit Nüssen oder Mohn
Prügelkrapfen - Auf einer Rolle bei offenem Feuer gebackener Zimtteig

Kommentar am 28.09.2016
Duden überrascht wieder einmal! Zwar gibt er zum "Plutzer" an: "österreichisch mundartlich für Kürbis; Steingutflasche; grober Fehler", doch dann:

HERKUNFT: Nebenform von Plotzer
Duden online:http://www.duden.de/rechtschreibung/Plutzer
Seinen "Plotzer" findet man dann jedoch im Duden nicht! Adelung aber nennt ihn schon im 18. Jh.:
Der Plützer, des –s, plur. ut nom. sing, eine nur in einigen Oberdeutschen Gegenden übliche Benennung der Kürbisse, welche auch in einigen Gegenden Plotzer genannt werden. Auch ein irdener Becher mit einem großen weiten Bauche ist daselbst unter diesem Namen bekannt. Man siehet bald, dass die ausgedehnte, aufgedunsene Figur der Grund der Bennung in beyden Fällen ist.
Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (2.Aufl. Leipzig 1798):http://tinyurl.com/hx6ljpj
Und auch 1870 stehen, Plotzer und Plutzer in einer Veröffentlichung aus dem heute polnischen Stettin nebeneinander:
Plützer, Plotzer, Plutzer [N. Dief., Ad.) für C. Melo und für Cucurbita Pepo [N.], welche ursprünglich einen irdenen Becher mit großem weitem Bauche bezeichnen i>ck.) und daher hier passend übertragen wurden
Hermann Grassmann, Deutsche Pflanzennamen (Stettin 1870):http://tinyurl.com/hhw59vs
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Plutzer






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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