Dein Österreichisches Wörterbuch

Nigl-o

Der heilige Nikolaus (Weinviertlerisch)


Erstellt am: 07.01.2007

Bekanntheit: 100%

Beurteilung: 4 | 0

Kommentar am 08.01.2007
Beispiel Gedicht/Geschichte [ Der Niglo]

Im südwestlichen Theile Niederösterreichs harren die Kinder betend des h. "Niglo". Sie horchen, und auf den Klang des Glöckleins fangen die bebenden Kinder an zu singen:

Hearei, hearei, Hear Niglo,
goar gua'de Kinder sain jo do,
de beden gearn, de lernen gearn,
de biden n halich'n Niglo,
er soll earna was beschearn.
.....

(Quelle: Mythen und Bräuche des Volkes in Österreich. Theodor Vernaleken, Wien 1859. S. 286ff) Gefunden www.sagen.at


Kommentar am 23.01.2007
Das mit dem "-" dazwischen war nur wegen der Betonung auf O! Aber danke für den Hinweis

Kommentar am 15.05.2007
Noch ein Spruch Nicht so poetisch wie der aus dem Südwesten, aber dennoch hier aufgeführt

Niglò, Niglò
da Krampus is do

Die Betonung am o ist übrigens logischer, kommt doch der Heilige Nikolaus aus Italien und heißt dort so (wie auch Paganini) Niccolò. Hat alles seine Gründe.

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Nigl-o






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein umfangreicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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