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heitschibum

schlafen gehen


Kategorie: Kindersprache

Erstellt am: 02.04.2007

Bekanntheit: 10%

Beurteilung: 2 | 0

Kommentar am 05.04.2007
aus dem Griechischen: heude, mu paidion = schlafe, mein Kindlein!
"Heidschi bumbeidschi bum bum" kommt davon:
ENDERS, HANS - MOISSL, GUSTAV - ROTTER, CURT (HRSG.). Mit Herz und Mund. Musikbuch für die Jugend.
Wien/Lpz., Deutscher Vlg. für Jugend und Volk 1933.

"Heude mu paidion" - "Schlaf, mein Knabe" - sang einst die griechische Gemahlin des Babenbergers Heinrich Jasomirgott (Herzog von Österreich und Bayern v.1143-56, Anm.) und als Heitschipompeitschi des Wiegenliedes hat es sich über die Jahrhunderte hinweg bis auf den heutigen Tag erhalten.
[http://www.alsergrund.vhs.at/wienerisch/alteversion/kurs/sprachgeschichte.html]

Außerdem:
Eiapopeia

Dieses Wiegenlied ist nicht nur uralt sondern hat auch eine interessante Entstehung aufzuweisen.
Vor rund tausend Jahren sass im lichtflimmernden Laubengang der Kaiserpfalz in Ingelheim Theophano, Prinsessin aus dem Hause Skleros in Byzanz und Gemahlin Ottos II. Sie wiegte ihr Kind in den Schlaf mit folgendem Lied:
-Heude mu paidion, heude mu pai.- (Schlafe mein Kindchen, schlafe mein Kind.)
Die verspielten Wellen des murmelnden Rheins hörten das Wiegenlied vom Bosporus, desgleichen die Amme und die Wächter. Sie verstanden kein Griechisch, doch in ihrem Herzen klang die Melodie des ´Heude mu pai´ in deutscher Sprache wie
"Eiapopeia"
[http://www.nexusboard.de/showthread.php?siteid=6563&threadid=294001&showpage=1&order=desc&nx=d7268e58e5fa6417acd0cf2bf41b988e]

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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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