Dein Österreichisches Wörterbuch

Saufarl , das

urspr. Ferkel, heute Schimpfwort für schlampige Menschen


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 08.06.2005

Bekanntheit: 57.0833%

Beurteilung: 33 | 5

Kommentar am 25.08.2017
Saufarl oder Saufadl?? "Farl" dürfte wohl eine Verkleinerung des urspr. ahd. "farah" [faraχ] oder "farh" [farχ] sein, das zum " Fǻck" geworden ist. Die Verkleinerung auf -l hat regional als Farhl, Farl, Fadl (und als Fackl) neben der erst mhd. entstandenen Nebenform ferchel(in), die als "Ferkel" schließlich Standard geworden ist, in etlichen Mundarten überlebt. Das -d- des "Fadl" ist Ausspracheerleichterung ähnlich dem -d- im "Reindling" oder in den Oberkärntner "Meadln" (=Möhren).

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Saufarl






Österreichisches Deutsch definiert die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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