Dein Österreichisches Wörterbuch

Nürscherl, Nirscherl, Niaschl , das

(Trink-, Fress- oder Ess-) Napf


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Essen und Trinken

Erstellt am: 30.12.2014

Bekanntheit: 0%

Beurteilung: 2 | 3

Kommentar am 30.12.2014

»Nirscherl (Verkleinerungsform von Nursch) = (kleiner) Futtertrog«
Karl Schönherr, Gesamtausgabe Bd. 3 (1974), S. 764:http://tinyurl.com/k4ztzmn
»Und hob i earm sein Nürscherl g'fülld, so hod's dron g'nipft und umag'spield. (S. 145)
Nürscherl
('s), das Trinknäpfchen, welches man den Vögeln in den Käfig schiebt, von Nuesch, Rinne. Schmeller. (S. 323)«
Johann Gabriel Seidl, "Gedichte in niederösterreichischer Mundart"(1844):http://tinyurl.com/qbbxkv3
»Du kannst leicht lustig sein; Dir stellt man alle Tag' das gefüllte Nürscherl in's Haus. Aber so müssen's die Leut' auch machen. Zuerst muss man schauen, dass man zu leben hat«
Hermann Schmid's Gesammelte Schriften (1890):http://tinyurl.com/o8hkuhz
Die drei Kauzen:
Auf einem Stangerl saßen sie, Herr Kauz, Frau Kauz und dieser Vetter.
Aus einem Nirscherl fraßen sie , und der Cousin ward immer netter.
Herr Kauz begriff: ... «
Wilhelm Frh. v Appel, Der Musketier, Gedichte (1914/ 1976):http://tinyurl.com/pdnw4ar
A Niaschl zum Fuada und a Tegerl zum Trånk , Soda wiards's håld singa an'n liablinga G'sång.
Franz Ziska,Julius- Max Schottk, Oesterreichische Volkslieder mit ihren Singweisen, (1844 ), Nr. 79:http://tinyurl.com/lfmrt22
Weitere Verwendungsbeispiele:
„Ein kleines Nirscherl Honig, aber ja nicht angepatzt!“ (Curt Bödener - 1965)
„Zuerst füllte ich ein Nirscherl mit Wasser“ (Mechthild Lichnowsky) Zu anderen Bedeutungen s. Einträge Bett (in scherzhafter Übertragung): Nurscherl, Nirscherl, Nurscherl Nursch Ursch,Nursch Schmellers „Nuesch“-Artikel ist hier:[http://tinyurl.com/lcqs564]

Kommentar am 04.06.2016
So schaut's aus: Feb.2015 +1 von gruberin Apr.2015 -1 von Leisita Der Spitzenreiter bei Rachebewertungen hat mitgezählt: "über 700 !!!!!! Minuspunkte" sagt er: Wann hat der Vor- und Spitzenreiter mit den Rachebewertungen begonnen?
»D'Liab is wia-r a Vogerl, dås eing'spirta singt, Da Wårt'r is d'Hoffnung, dö 's Fuada ihr bringt. A Herz ihr Nürscherl, ihr Zuck'r a Schmåtz, Do Unschuld is 's Gatterl, sunst frößad's dö Kåtz/«
Joseph Kartsch, Feldbleameln. Gedichte in österreichischer Mundart, Bd 2 (1847):http://tinyurl.com/nc6df3u


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Nürscherl, Nirscherl, Niaschl






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; einige dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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