Dein Österreichisches Wörterbuch

Gachen , der

Zorn


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 23.10.2017

Bekanntheit: 80%

Beurteilung: 9 | 3

Kommentar am 24.10.2017
In dieser Weise - „Gachen, der“ - ist der Eintrag falsch, denn es handelt sich dabei um ein maskulin im Akkusativ hauptwörtlich gebrauchtes Eigenschaftswort: der Gache / ein Gacher, den/einen Gachen. Nicht umsonst lauten bisherige Einträge immer „einen (an) Gachen kriegen“. einen Gachen kriegen An Gachen kriagn Der hat einen Gachen gekriegt.... Das Problem der starken Deklination des Adjektivs auf - er und der schwachen Deklination auf –e zeigt sich beim Eintrag im korrekten Nominativ " Gacher, der" durch die Eintragungsvorgabe "Artikel"der/die/das Die Artikel-Angabe ist so also gar nicht möglich! Das Dilemma tritt ja auch bei anderen Wörtern auf wie z.B. bei Angestellter und Beamter. Siehe auch Robert Sedlaczek:

Gache, der; -n, -n, ein Gacher (umgangssprl.): Jähzorn , einen Gachen kriegen (umgangssprl.): zornig werden
Robert Sedlaczek, Wörterbuch der Alltagssprache Österreichs(2011):http://tinyurl.com/y9ctweql
Ein Bucheintrag sollte also wohl nur in der Form der Phrase mit 'kriegen' erfolgen, wenn nicht der Nominativ wie bei Sedlaczek ("der Gache, ein Gacher") eingetragen wird.

Kommentar am 13.08.2021
Theodor Kramer (* 1. Jänner 1897 in Niederhollabrunn, Österreich-Ungarn; † 3. April 1958 in Wien) österreichischer Lyriker hat das Wort adjektivisch eingesetzt: "Jäh vor die Augen im gachen Glast hebt ein jeder die Hand" Vers 9 und 10 in "Die heißeste Stunde" Wie kann man das übersetzen?

Um neue Kommentare einzufügen oder an einer Diskussion teilzunehmen, einfach auf das Österreichische Volkswörterbuch gehen.

Gachen






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich genutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch verschiedene regionale Dialektformen, hier im Besonderen bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.