Dein Österreichisches Wörterbuch

Spelte , die

Spaltholz, durch Spalten erzeugte Latte


Art des Eintrag: Substantiv

Erstellt am: 01.02.2018

Bekanntheit: 60%

Beurteilung: 2 | 3

Kommentar am 01.02.2018

Im Winter geht der Bauer in seinen Wald und sucht die Stämme aus, die er für den Zaun braucht: Kürzere, starke Lärchenstämme für die Säulen und für die Spelten, gerade gewachsene, schlanke und lange Stämme für die Querstangen, an denen die Spelten angebunden werden. ... Dann werden die Spelten " gekliebt". ... " Spelten " heißen sie ja, weil sie gespalten werden. ... Der Stamm wird halbiert, dann geviertelt, geachtelt, und so weiter, bis zuletzt Spelten entstehen, die höchstens einen Zentimeter stark sind.
Gunda Schricker, Bericht über Hubert. Aus dem Leben eines Südtiroler Bergbauern (2003):https://tinyurl.com/y8lvmg7e
alte Ringzäune werden ganz abgerissen und neue errichtet; dabei sind die einzelnen Arbeiten auf drei Männer etwa so aufgeteilt, dass der eine die Stecken einschlägt, der andere die Spelten auflegt, der dritte die Ringe anlegt
Oswin Moro, Volkskundliches aus dem Kärntner Nockgebiet, Carinthia I (1938):https://tinyurl.com/yb3ba2yh
Tratten, Wege und Felder waren zumeist von Ringzäunen eingefasst. Paarweise in die Erde gerammte Stecken waren durch Holzringe verbunden, auf die immerzu lange Spelten, aus schwachen Fichtenstämmen gespaltene Stangen, oder Raggl, dünne, nicht gespaltene Stämmchen, gelegt wurden, bis der Zaun die gewünschte Höhe erreicht hatte.
Matthias Maierbrugger, Bauernbrauch im Kärntner Nockgebiet (1974):https://tinyurl.com/y7kuxjzp


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Spelte






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich benutzten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein erheblicher Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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