Dein Österreichisches Wörterbuch
loamlackert
langsam, unbeholfen
Erstellt am: 14.03.2008
Bekanntheit: 66.6667%
Beurteilung: 4 | 0
Kommentar am 24.02.2012
Leimlachig oder lendenlahm?
Alt-Leisita schrieb zu Silvester 2007 (11:54)
Es wird auch wie 'loamlaggert' ausgesprochen und weist auf eine 'Leimlache' hin, die sicherlich zähflüssig war. Schwerfällig wäre das auf hochdeutsch, aber ugsprl. Lahmarschig
Mit dem Hinweis "ugsprl. lahmarschig" gibt's aber auf jeden Fall einmal ein Problem: Wie konnte aus 'Leim' ein 'lahm' werden? Das war im Wiener und im Kärntner Dialekt so, doch in deutscher Umgangssprache?
Ganz anders erklärt wird es dagegen so:
Loamlackert: unbeholfen, weichlich, patschert
"lackert" vom mittelhochdeutschen ‘lanke’ = Lende, also „lendenlahm”
( Leopold Ziller: „Was nicht im Duden steht. Ein Salzburger Mundart-Wörterbuch“ S. 125, [http://tinyurl.com/82xvls8] )
Nicht erklärt wird hier allerdings, wie das Wort "lahm" mit hochsprachlich lang /a:/, das bair. stets /å:/ (oder gar /o:/) ist, zu einer Aussprache /loam/ statt /lå:m/ gelangt sein könnte. Dialekte verhalten sich, wenn's um Aussprache geht, nie willkürlich!
s.a.
lahmlockert
lamlockert
sowie das ähnliche
loamlatschert
Kommentar am 05.02.2022
Zu Lehm + Lache (Lacke):
Johann Nestroy, Der alte Mann mit der jungen Frau (1849/1997). Werke Bd. 27,1: https://books.google.at/books?redir_esc=y&hl=de&id=jmgIAQAAIAAJ&dq=Nestroy+Der+alte+Mann+mit+der+jungen+Frau&focus=searchwithinvolume&q=lahmlacket
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