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hievor

hiervor


Art des Eintrag: Adverb

Kategorie: Amts- und Juristensprache

Erstellt am: 19.06.2018

Bekanntheit: 0%

Beurteilung: 1 | 2

Kommentar am 19.06.2018
Duden online meint dazu wie auch zu den bereits eingetragenen Wörtern hiedurch, hieher, hiefür, hieselbst, hienach, hiebei, hievon, hiezu: „Gebrauch: süddeutsch, österreichisch, sonst veraltet“. Nur hiemit kennt er augenscheinlich überhaupt nicht.

Des weiteren werden diese "Beamten der Justiz" auch als "Verbrecher" tituliert, die "von Raub, rechtswidrigem Verhalten, Verfahrensverstößen und Verletzung von EMRK etc" motiviert wären und hievor ihre "Augen verschließen, um Schadenersatzforderungen zu verhindern".
Oberster Gerichtshof 1999:https://tinyurl.com/ycjz7ru2


Kommentar am 19.06.2018
"Gebrauch: süddeutsch, österreichisch, sonst veraltet" - Da hat Duden wohl automatisch einen Stehsatz verwendet: Die Form ist zwar in der Schweiz durchaus noch gang und gäbe, in Österreich aber sicher nicht. Immerhin, ein Österreicher, auf den wir ja ziemlich stolz sind, Maximilian I von Habsburg ("der letzte Ritter") verwendet sie in seinem epischen "Theuerdank", aber 1517 ist halt auch nicht mehr zeitgenössisch.
Neidelhart zu dem Helden trat In sein Gemach an eim Abend spat, Sprach im mit Worten also zu: »Herr, schlaft heinacht mit gůter Rů, Dann ich hab die vorigen Nacht Mein Schlaf mit gůter Rů vollbracht, Darumb so will ich heint fürwar Auch wachen, wie Ir habt hievor All Sach bestellet und getan.« Der Held dasselb zů Dank nam an..
Maximilian, Teuerdank (1517) - Projekt Gutenberg:http://gutenberg.spiegel.de/buch/teuerdank-2254/88


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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich verwendeten bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine umfangreiche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe anzuwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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